Irgendwann kommt alles wieder: Kawasaki 750 Zephyr, mit dem Erbgut von «Frankensteins Tochter», der Kawasaki Z 900!

Von Thomas Steinmann

Beim allgemeinen Hochrüsten von vollverschalten, sportlichen Vierzylindern war es vor 30 Jahren geradezu gewagt, eine nackte 750er zu bringen! Doch Kawasakis Mut sollte sich auszahlen, weil für manche Motorradenthusiasten nur eines zählt: das Aussehen des Motorrades, das konsequent der Retro-Philosophie folgt, mit bewährter und überschaubarer Technik. Irgendwann kommt alles wieder!

Und da sich die Preise für eine gut erhaltene Z 900 oder Z1 aus den 1970er Jahren in’s Uferlose entwickelt haben, ist eine gepflegte 750er Zephyr, mit relativ wenig Kilometer auf der Uhr, ein guter Kompromiss, einen Oldtimer zu fahren. Nicht zuletzt auch, da das Design der Zephyr schamlos von der legendären Z 900 abgekupfert wurde, inkl. dem legendären «Heckbürzel». Meine Kawa hat den Jahrgang 1993 und ca. 36’000 km auf der Uhr, natürlich in Kawasaki darkgreen. Beim nächsten MFK-Termin werde ich sie als Veteran einlösen!

Beim Motor handelt es sich um einen luftgekühlten Vierzylinder-Viertaktmotor, mit 72 PS bei 9’500 U/Min und 59 Nm bei 7’300 U/Min. Bauzeit: 1991-1999. Dank der kurzen Übersetzung erzielt die Kawasaki zwar gute Werte bei der Beschleunigung und beim Durchzug, nervt dafür auf der Autobahn mit hohen Drehzahlen! Aber Hand auf’s Herz, wer fährt schon mit einem  naked Oldtimer-Bike gerne Autobahn?

Die Kawasaki 750 Zephyr ist ein ausgesprochener Landstrassensurfer. Mit einem nervenden Makel, dem Kaltstartverhalten, das wirklich einiges an Geduld und einem feinen Händchen mit dem Choke verlangt. Aber dafür erinnert die unverkleidete Kawasaki in Fahrt jederzeit an Zephyr, den Gott des Windes aus der griechischen Mythologie. Und dies im wahrsten Sinne des Wortes…!

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