25.8.2024: Der Stamm Nordwestschweiz und die «Abnoba mons» (Schwarzwald-Rundfahrt)

Von Thommy Steinmann

Immer wieder die Römer, es ist wirklich zum verrückt werden! Aber eben diese bezeichneten den Schwarzwald nach einer keltischen Göttin, der «Abnoba mons». Und natürlich sind Dir, geneigte Leserin und geneigter Leser, Plinius und Tacticus ein Begriff?

Richtig, das sind zwei antike Autoren, aus den Jahren ca. um 150 n.Chr. Zugegeben, schon eine Weile her, aber exakt diese Herren haben damals ein Waldgebirge beschrieben, eben den «Abnoba mons», der vor allem mit dem Schwarzwald in Verbindung gebracht wird. Inschriftenfunde aus dem Schwarzwald bestätigen das (Reinhard Wenskus «Abnoba», 1973). Und heute wissen wir auch, dass zum Beispiel der Touristenort Kirchzarten im 2.Jahrhundert n.Chr. zuerst Taradunum und später Zarduna genannt wurde.

Und durch eben dieses Waldgebirge führte unsere traditionelle Schwarzwald-Rundfahrt 2024. Besammlung war wie gewohnt auf dem Parkplatz der Grün 99, in Weil am Rhein. Und da Petrus vermutlich auch ein Lateiner ist, hatte er kurz vor dem Treffen den Regen abgestellt und für angenehme Temperaturen gesorgt. Jedenfalls besammelten sich um 09.00 Uhr die ersten FAM-Mitglieder, in freudiger Erwartung der Ausfahrt.


Genau um 09.45 Uhr wurden dann – nach einem kurzen Briefing – und einem kurzen Geburtstagslied an die Adresse von Frank die Motoren gestartet und die «Kohorte» – bestehend aus 27 Motorrädern – setzte sich in Bewegung. Die Vielfalt an Motorrädern war nicht zu übersehen. Wahrlich eine Augenweide und Symphonie in den Ohren.

Die Fahrt ging auf verschlungenen Wegen durch das Markgräflerland. Auf der einen Seite mit Blick in die Rheinebene, auf der anderen Seite die Hügel des Schwarzwaldes. Vorbei an Reben und Obstplantagen sowie an zwei Orten, bei denen sowieso Helmpflicht besteht, da dort Bälle mit grosser Wucht geschlagen werden. Sprich, wir fuhren quer durch den Golfplatz Bad Bellingen und passierten auch den Golfplatz in Kandern. Ohne Helmtest notabene.

Nach Kandern bogen wir in eine meiner früheren Lieblings-(Heiz-)strecken ein, die Route nach Endenburg und Sallneck. Bei einer kurzen Rauchpause dann bemerkten wir, dass Karin mit ihrer BMW R51 aus dem Jahre 1954 und Ernesto fehlten. Leider hatte Karin – wie sich herausstellte – eine Panne, ihre Maschine lief nur noch auf einem Zylinder, so dass Sie den Heimweg antreten musste.

Anschliessend führten uns Frank und Klaus auf weiteren Schleichwegen nach Tegernau zum Restaurant «Zur Krone», wo uns die Chefin bereits erwartete und uns den Parkplatz zuwies. Da wir die Menüs bereits bei der Abfahrt ausgesucht hatten, standen zuerst die Getränke auf den Tischen, gefolgt von herzhaften Tellern mit schmackhaften Speisen.

Zuvor wurden aber noch verschiedene Preise vergeben.
Alle Damen wurden getreu dem Motto. «Unsere Frauen, das Salz in der Suppe des Stamms Nordwestschweiz» mit einem Salzstreuer beschenkt. Es waren dies: Kathi (vom Stamm AG), Gabi, Marianne und Charlotte. Natürlich wäre auch Karin dabei gewesen. Selbst Manuela – die resolute aber charmante Wirtin – wurde beschenkt!
Dann bekamen die zwei Organisatoren der Rundfahrt, Frank und Klaus-Dieter je eine Packung Basler Läckerli, ebenso wie Frank Jöhle für das älteste Motorrad (Horex 350 ccm, Jg. 1952) und Peter «von Zeiningen», als ältester Teilnehmer der Rundfahrt (mit zarten 81 Jahren).

Ja und dann kam der Clou der Preisverteilung. Ein nicht genannt werden wollender Herr im Motorrad-Outfit wandte sich an mich, mit der Idee, auch noch die zwei schönsten Motorräder zu prämieren. Natürlich nannte er mir gleich noch, welche Modelle dies waren, nämlich zwei Royal Enfields…! Und so bekamen Marc und Hanspeter noch je eine kleine Packung Ricola! Sache git’s!

Nach dem feinen Mittagessen fuhren wir zügig weiter, die Strassen wurden breiter, das Tempo nahm stetig etwas zu. Die Route führte nach Zell im Wiesental, von dort nach Riedichen, Gersbach, Todtmoos-Au, durch das Wehratal nach Wehr und dann zur Grenze bei Badisch Rheinfelden.

Alsdann war klar, im Restaurant Auhafen, bei der so holden Lydia (gäll Hampe), sollte es noch einen kleinen «Absacker» geben. Gesagt getan. Dank Watti, der vorausgefeilt war, fanden wir bei unserer Ankunft bereits einen grossen Tisch bereit, den wir sofort in Beschlag nahmen. Kurze Zeit später gesellte sich auch Karin – unsere verlorene Tochter – zu uns, so dass wir fast vollzählig unsere Rundfahrt bei einem Bier ausklingen lassen konnten.

Ganz nebenbei erfuhren wir dann noch von einem geplanten Eintrag in das Guinness Buch der Weltrekorde. Marc hatte seinen Benzinverbrauch bis auf zwei Stellen nach dem Komma ausgerechnet und kommt mit seiner Royal Enfield auf einen Verbrauch von 2.38 Litern pro 100 km. Natürlich sind alle gespannt, ob der Weltrekord anerkannt wird und wir alsbald einen Weltmeister in unseren Reihen begrüssen dürfen?

Unsere schöne Ausfahrt durch den «Abnoba mons» ging so zu Ende, Gott sei Dank ohne Unfall und ohne irgendwelchen Zwist, aber mit viel fröhlichen Gesichtern und einer guten Portion Schalk.

Nochmals vielen Dank den beiden Organisatoren!

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