Sieg und damit ein perfekter Schlusspunkt für Thomas Steinmann (74) aus Frenkendorf, nach einer langen Motorsport-Laufbahn
Was zwischen 1976-1991 auf vier Rädern in der Schweizer Automobil-Meisterschaft – mit Slaloms, Berg- und Rundstreckenrennen – begann (ca. 60 Rennen), mit Siegen in Lignières, Bergrennen Oberhallau und Reitnau und weitern 11 Podestplätzen, endet jetzt nach 15 Jahren im Motorrad-Rennsport (2010-2025, ca. 30 Rennen) mit einem sensationellen Sieg am Oberjoch Memorial. Den Sprung auf’s Treppchen ist sich der 74 jährige, pensionierte Polizeihauptmann (Kantonspolizei Basel-Stadt) Steinmann gewohnt, stand er doch in der Deutschen Klassik Trophy 8 mal darauf, aber auch in der Swiss Moto Légend Trophy (SMLT) triumphierte er in Boécourt, Châtel-St. Denis und Marhles/F.
Nun, seit einem Vierteljahrhundert knüpft das Oberjoch Memorial an die lange Tradition des legendären Oberjochrennens an. Bereits 1923 (!) wurde das erste Jochpassrennen ausgetragen, damals noch auf ungeteerten Strassen. Das Jochpass Memorial verbindet heute noch, nach 25 Jahren seit der Wiederauferstehung des Rennens, auf einzigartige Weise die Leidenschaft für historischen Motorsport mit der Faszination der Allgäuer Bergwelt. Bad Hindelang, ein beschaulicher Ort im Landkreis Oberallgäu, der normalerweise einen sanften Tourismus pflegt, wird somit einmal im Jahr Treffpunkt von hochkarätigen Oldtimern.
Die Strecke misst 5.49 km und hat 105 Kurven, wovon 9 Haarnadelkurven und überwindet ca. 300 m Höhendifferenz. Damit stellt sie eine wirkliche, fahrerische Herausforderung dar! Nur schon, um sich den Streckenverlauf einzuprägen, bedarf es einiges an Zeit.
Nach einem Besichtigungslauf und einem 2. Lauf, der zur Eruierung der Referenzzeit gefahren wird, gilt es in 4 Wertungsläufen so genau wie möglich die Referenzzeit zu erreichen. Allerdings darf eine vorgegebene Minimalzeit nicht unterschritten werden, was zur sofortigen Disqualifikation führen würde.
Thomas Steinmann, der mit einer Honda VT 250 (Jahrgang 1985, ca. 35 PS) am Start stand, siegte also in der Gruppe E (Motorräder Jahrgang 1983-1994), mit einer Zeitdifferenz von 12.38 Sekunden aus 4 Läufen (im 1. Lauf mit 0.08 Sec. Zeitdifferenz!). In der Gesamtwertung aller Motorräder (58 am Start, 48 gewertet) wurde er immerhin 5.
Natürlich stellten sich auch noch weitere Schweizer und FAM-Mitglieder dem Starter. Susanne und Johnny Karrer, die aus gesundheitlichen Gründen auf einen Start verzichten mussten. Stefan Horath, 1. Gruppe A (1900-1945) auf FN M67 500 ccm, Christian Döring, 4. Gruppe A, Desiree Vedder, 5. Gruppe C (1961.1971) auf Motobi Zanzani 250 ccm, Rolf Mosimann, 4. Gruppe D (1972-1982), Thomas Wymann, 6. Gruppe D, sowie Romeo Kunz, auf Honda CB 500 (DNF und Spornitz Patrick auf Harley WRKR (DNF).
Den Zweirädern bleibt Thomas Steinmann – in seiner Funktion als Obmann der Freunde alter Motorräder Schweiz (FAM), Stamm Nordwestschweiz – in jedem Fall erhalten.
(Anmerkung der Redaktion: Bravo, Thommy!)

